Motto des Tages: Höher geht immer! Der Tag beginnt wieder 7:30 Uhr mit dem Wecker. Langsam werden wir zu echten Langschläfern hier. Wir sind um kurz nach 8 Uhr beim Frühstück, so wie die letzten Tage auch. Doch heute waren irgendwie schon alle da. Es war voll im Frühstücksraum. Die letzten Tage waren vielleicht 2 Tische besetzt, wenn wir zum Frühstück gegangen sind. Heute waren gerade noch 2 Tische frei. Das Hotel haben wir gegen 9:15Uhr verlassen und zuerst ging es zu einem Kirchturm ohne Kirche.
Weiter ging es in die Stadt, wo auch unser Hotel liegt. Hier schlenderten wir durch die kleine Innenstadt. Um kurz vor 11 Uhr schrieb Jana (mal wieder) Hercules von den Paragleitern. Gegen 11:15 Uhr die Antwort, dass der Wind nicht passt und dass sich das ggf. noch ändern kann. Jana schrieb zurück, dass wir heute in der Nähe sind und er sich melden soll, falls der Wind doch noch einen Flug zulässt. Für uns ging es dann gen Süden nach Ribeira Brava. Hier wollten wir uns auch noch die Stadt anschauen. Sonderlich viel gab es auch nicht zu sehen und so endeten wir an der Strandpromenade und überlegten, wo wir denn zu Mittag essen, denn es war schon 13 Uhr. Da meldete sich Janas Handy. Es war Hercules mit der Frage „Are you ready to fly?“. Wir sagten, dass wir innerhalb einer Stunde da sein könnten und das passte auch für das Paragleiter Team. So viel unser Mittagessen aus und es ging ins Auto und ab auf den Hügel.
Oben angekommen, wurden wir schon erwartet. Noch einmal kurz auf die Waage, damit die Gewichte bekannt sind, den passenden Schirm auswählen, eine Einweisung, was wann zu tun ist und rein in die Klamotten. Dann ging es auch schon los für mich. Jana startet als zweite. Wir nehmen Anlauf, doch eine Windböe kommt uns genau in dem Moment entgegen und wir sitzen beide auf dem Hintern. Also zweiter Versuch! Der Schirm stellt sich schön auf und das Kommando „lauf los“ kommt. Also laufen wir los, mit voller Kraft und der Schirm zerrt uns wieder nach hinten. Doch dieses Mal klappt es und wir bewegen uns nach vorn. Nun kommt das Kommando „lauf“. Also los rennen immer auf die Klippe zu. Da von hinten kein Stopp kommt, renne ich einfach bis zur Klippe und springe gefühlt von der Klippe. Es war natürlich genug Auftrieb da und so ging es wunderbar in die Luft. Hercules sagte mir, ich soll erst einmal nichts tun, bis wir um die Ecke rum sind und Auftrieb haben. Kaum waren wir um die Ecke, konnte ich vom Fahrtmesser das mir wohlbekannte Piepen hören und wusste „Es geht aufwärts“. Jetzt kam auch gleich das Kommando, dass ich mich richtig in meinen Sitz setzen kann. Gesagt, getan und schon war es fast so bequem wie auf dem Sofa. Wir drehten unsere Runden am Berghang und gewannen kontinuierlich an Höhe und warteten auf den Start von Jana um gemeinsam zu fliegen. Wir konnten zuschauen wie unten alles für den Start aufgebaut wurde, doch es wurde nicht gestartet. Als wir gut 20 Minuten unsere Runden gedreht hatten, verließen wir den Startbereich und flogen die Küste entlang. Die Aussicht war toll und wir unterhielten uns während des Fluges über Gott und die Welt.
Die Landezone |
Nach knapp 40 Minuten Flug setzen wir zur Landung an. Es ging am Strand runter. Es gab dort einen Fleck ohne Menschen, der sich gut zum Landen eignete. Blöderweise bemerkten die Leute am Stand uns und liefen genau in unsere Landezone, um Fotos zu machen. Irgendwann hatte auch der letzte verstanden, dass wir zur Landung ansetzen und machte den Weg frei. Nun hieß es Füße hoch und wir setzten mit dem Sitz im Sand auf und landeten wunderbar weich. Jetzt hieß es Abgurten, sodass wir voneinander wieder getrennt waren und Gleitschirm einsammeln. Dann ging es Richtung Straße, bevor wir uns am Straßenrand von unserer Ausrüstung befreiten.
Das nächste war der Griff zum Telefon, wo denn Jana steckt? Leider immer noch auf dem Berg. Der Wind hatte in den paar Minuten so gedreht, dass ein gefahrloser Start nicht mehr möglich war. So riefen wir uns ein Taxi, das uns und die Ausrüstung einsammelte und wieder zurück auf den Berg brachte.
Wir unterhielten uns noch etwa eine Stunde lang mit den Piloten, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Da wir noch immer kein Mittagessen hatten, steuerten wir ein Restaurant in der Nähe an, auch wenn es schon 17 Uhr war. So wurde unser Mittagessen ein frühes Abendbrot. Nach dem Essen konnten wir gerade noch den Sonnenuntergang genießen, bevor wir uns im Feierabendverkehr anstellten, um zurück zum Hotel zu kommen.
Im Hotel planten wir noch den morgigen Tag um, sodass wir noch einmal in der Nähe der Paragleiter sind, in der Hoffnung, dass Jana morgen auch noch fliegen kann. Ob das klappt, werden wir sehen.
Die Statistik: Gefahren 75 km (2h), gelaufen ca. 3 Km (1,5h). Das Wetter 23 °C und sonnig.
Bis morgen,
Jana & Kai