Montag, 22. Juli 2019

Das Murmeltier vom Cory Pass - Wandern im Banff National Park


Aufstehen um 6:30 Uhr. Jemand macht den Wecker aus und nichts passiert. Um 7:15 Uhr geht es dann aus den Federn. Jetzt aber schnell. Und heute geht es tatsächlich schnell, denn um 8:45 Uhr sitzen wir im Auto und fahren los. Bis zum Trailhead brauchen wir nur 20 Minuten. Als wir ankommen sind auf dem Parkplatz nur noch 4 Parklätze frei. Ganz schön was los um diese frühe Zeit.
Wir haben heute den Cory Pass Loop auf dem Plan er ist 13 km lang, was nicht sonderlich spektakulär ist. Aber dazu kommen noch 1000 Höhenmeter. Der Weg hinauf ist „nur“ 4,5 km lang. Gleich am Anfang geht es recht steil bergauf, so dass man ordentlich ins Schwitzen kommt. Zum Glück hatten wir am Morgen noch tiefe Wolken, so dass wir noch einige Zeit ohne Sonne laufen konnten.
Zwar geht der Trail lange Zeit durch den Wald, aber auch hier kommt die Sonne durch. Nachdem der erste starke Anstieg geschafft war, waren wir schon über den Wolken.


Langsam lösen sich die tiefen Wolken auf...
Es ging immer und stetig bergauf, inklusive ein paar Klettereinlagen, man muss ja merken, dass man sich auf einem schweren Wanderweg befindet. 

Der gesamte Rundwanderweg ist mit 6 Stunden angegeben. Für den Weg hinauf benötigen wir schon 3,5 Stunden. Aber nicht, weil wir so langsam sind, sondern weil hinter jeder Kurve erst einmal Fotos gemacht werden. Das dauert seine Zeit.
Oben angekommen ist es 12:45 Uhr - Zeit fürs Mittagessen. Und so essen wir mit wunderschöner Aussicht.

Die rote Linie ist in etwa der Weg nach oben.
Dann ging es wieder bergab. Der Rückweg ist mit 6,3 km Länge deutlich länger, aber auch weniger steil, was die Knie schont. Wobei auch hier wieder das erste Stück recht steil nach unten führt. Dann wird es gemächlicher.





Auf dem Weg nach unten entdeckt Jana ein Murmeltier, das sich auf einem Stein sonnt. Es hat auch nicht sonderlich Angst vor uns, so dass wir doch ein schönes Foto-Shooting veranstalten können.

Der weitere Weg bergab, führt über viele Geröllfelder, was das Laufen nicht einfacher macht. Wir haben wie die meisten anderen Wanderer unsere Wanderstöcke dabei, aber einige wenige laufen ohne und schwimmen zum Teil ganz schön. Nach den Geröllfeldern geht es den Rest der Runde nur noch durch den Wald. Aussicht gibt es leider keine mehr. Da war der Weg nach oben spannender.
Am Ende haben wir für den gesamten Trail 7,5 Stunden gebraucht. Angesichts der vielen Fotostopps ist das kein schlechter Wert für uns. Und falls jemand nachgerechnet hat und sagt, dass es keine 13 km sind, dann kann ich euch sagen, dass man bis zum Loop noch 1,1 km hin und am Ende wieder zurück laufen musste. Damit sind es dann genau 13 km.
Auf der Wanderung sind uns auch noch andere Tiere begegnet, die wir euch nicht vorenthalten wollen:
Hier konnten wir zuschauen wie der Pilz vom Stiel abgenagt und dann in Sicherheit gebracht wurde...

Bei den 3 Kerlchen machte es Spaß zuzuschauen...
Da noch etwas Zeit ist, fahren wir gleich noch den Bow Valley Parkway, da wir eh schon da sind. Auch hier gab es wieder einige tolle Aussichten:

Manchmal lohnt sich auch ein Blick ín den Rückspiegel.

Bevor es zurück zur Unterkunft ging, gab es noch einen letzten Abstecher nach Banff zu den Vermilion Lakes. Hier war um diese Zeit recht wenig los und die Aussicht grandios. Während wir das erste Stück laufen, kommen wir auf eine Straße und so entschließe ich mich zurück zum Auto zu gehen und hin zu fahren, da man dort ein ganzes Stück laufen kann. Jana läuft weiter und macht schon einige Fotos, dachte ich jedenfalls. Als ich mit dem Auto komme, ist sie zwar ein Stück weiter, aber ins Gespräch vertieft, so dass noch keine Fotos entstanden sind. Gesprächspartner sind zwei junge Männer (wer auch sonst) aus Kanada. Ich durfte mich dann in Geduld üben… Nachdem das Gespräch beendet war, gab es doch noch ein paar tolle Fotos.
Nun ging es aber zurück zur Unterkunft. Letzter Zwischenstopp war der Laden unseres Vertrauens, denn es musste noch etwas fürs Abendbrot gefunden werden. Das Mittag für morgen haben wir auch gleich noch mitgenommen, sowie eine Kaffeespezialität unserer Wahl bei Tim Hortens, der gleich in den Laden integriert ist. So sitzen wir um 21:15 Uhr beim Abendbrot und lassen den Tag Revue passieren. Dann hieß es neben einer Dusche und Blog bearbeiten auch noch langsam Sachen packen, denn morgen früh haben wir es „eilig“. Warum verraten wir euch morgen.

Gute Nacht,
Jana & Kai

Sonntag, 21. Juli 2019

Ein Tag Dauerregen


Heute klingelte der Wecker wieder um 7 Uhr. Nach dem Blick aus dem Fenster ging es nochmal eine halbe Stunde ins Bett. Der Angekündigte Regen ist da. Und damit meine ich nicht nur ein wenig Nieselregen, sondern schon einen ordentlichen Regen. Da heute den ganzen Tag so ein Wetter angesagt ist, geht es heute recht langsam voran. Um kurz vor 10 Uhr sitzen wir im Auto. Zuerst geht es noch etwas zum Mittagessen holen. Dann kann es los gehen. Aber was tun, wenn man Natururlaub macht und draußen ist es so Nass, das Wandern keinen Spaß mehr macht? Ganz einfach, man Wandert mit dem Auto. So ging es los. Die Runde war etwa 150 Km lang und versprach ganz gute Aussichten. Versprach deshalb, weil die Wolken zumeist so tief waren, dass wir nichts gesehen haben. Erwähnenswert ist aber die Straße: Ein Teil war laut Karte eine große Landstraße, aber was kommt dann? Ein Teil der nicht Asphaltiert ist. Er war auch nur 60 Km lang und man durfte bis zu 80 Km/h fahren. Die Frage ist nun, wie sieht denn sowas aus?
Eine Dirtroad. Die gibt es in Kanda öfters.
 So wie auf dem Bild, sah es aber bei weitem nicht überall aus. Nicht selten war die Straße mal einen Kilometer in Ordnung, dann folgte ganz plötzlich wieder eine „Mecklenburger Seenplatte“.

MAn sollte ide Löcher nicht unterschätzen...
Das man bei 60 Km länge nicht nur 30 Km/h fährt ist glaube ich auch jedem klar und so sah das Auto entsprechend aus, als wir wieder Asphalt unter die Räder bekamen.
Trotz des vielen Regens ist das Auto noch nicht wieder sauber.
 Nach dem wir die Runde beendet hatten ging es für uns nach Banff, da der Regen ein wenig nachgelassen hatte.

Das Wetter wird langsam besser.
Dort sahen wir uns zuerst die Bow Falls an.


Nach unserer Meinung eigentlich gar keine richtigen Wasserfälle, sondern ehr steile Stromschnellen, aber gibt da wohl eine recht genaue Definition was Wasserfälle sind und was nicht.
Weiter ging es gleich nebenan im Banff Springs Hotel. Ich bin mir sicher, dass es einige mindestens von Bildern her kennen:
 Es sieht schon gigantisch aus. Es wird hier uns da scheinbar noch immer dazu gebaut.
Es folgte dann der Surprise Corner Viewpoint. Von hier aus kann man das Banff Springs Hotel noch einmal in seiner ganzen Pracht sehen.
Da es dann schon wieder kurz nach 17 Uhr war, ging es dann zurück Richtung Unterkunft. 
Der Regen ist fast vorbei und man kann schon ein wenig blauen Himmel sehen.
Zwischendurch haben wir gleich mal noch etwas für das Abendbrot und das Mittagessen für morgen besorgt. Dann noch einmal Volltanken und schon ist für morgen alles vorbereitet.
Da es nun noch nicht zu spät ist, entscheiden wir uns wieder einmal für das selbst kochen und ganz nebenbei machen wir noch die „große Wäsche“. 
Fast wie zuhause. Hier ist nur die Maschine größer und ich mache nebenbei Fotos...
 Unser erster Waschversuch auf dem amerikanischen Kontinent ist geglückt. Die Wäsche ist sauber und Trocken und das für stolze 6 CAD. Übrigens der Waschgang dauerte nur 30 Minuten und als Programmauswahl gab es Kaltwäsche, Warmwäsche und Heißwäsche. Nach Rückfrage an der Rezeption entschieden wir uns für Kaltwäsche. Der Trockner brauchte dann nochmal eine Stunde und schon war wieder alles frisch.
Übrigens wurde unser Waschversuch auch gleich vom Wetter belohnt, denn zwischenzeitlich war nicht nur der Regen zu ende, sondern es gab auch etwas Sonne. So konnten wir zum ersten Mal sehen, wie es bei uns vor dem Fenster eigentlich aussieht.


Nun freuen wir uns schon auf morgen, denn da soll das Wetter warm und trocken sein.

Die Statistik: Gefahren sind wir gut 200 Km (3,5 Stunden), gelaufen höchstens 2 Km, Bilder gab es knapp 200 und das Wetter war mit ganztagsregen unschön.

Bis morgen,
Jana & Kai

Samstag, 20. Juli 2019

Wandern bei Schneefall im Juli?


Ja das gibt es tatsächlich, aber ich fange mal von vorn an.

Heute Morgen hat der Wecker einfach nicht geklingelt. Jana war dennoch um kurz nach 7 Uhr wach, so dass es dann um 7:30 Uhr aus den Federn ging. Dann haben wir uns irgendwie beeilt, so dass wir schon 9:50 Uhr abfahrbereit im Auto saßen. Nun ging es noch einmal 50 Km in die „falsche“ Richtung, denn wir wollten noch einen Trail laufen, den wir gestern nicht mehr geschafft haben.
Auf den weg dorthin kam uns dieser Kollege entgegen:

Das Verheißt doch nichts Gutes dachten wir uns. Je weiter wir kamen, desto tiefer kamen die Wolken. Am Parkplatz des Parker Ridge Trails angekommen, hatte es etwa 11°C, war noch trocken, sah aber sehr nach Regen aus. Wir haben einen Teil der Regenkleidung gleich angezogen uns sind dann den Berg hinauf.
Bis zur Baumgrenze haben wir es noch trockenen Fußes geschafft.

Dann hat uns der Regen eingeholt:
Es dauerte auch nicht lang und es Mischten sich erste kleine Eiskristalle unter den Regen. Je höher wir kamen umso mehr ging es in Schnee über. Als wir von der höhe her oben angekommen waren, bot sich uns noch ein Blick auf den Saskatchewan Gletscher:
Je näher wir dem Ende des Trails kamen umso schlechter wurde die Sicht und der Schnee nahm zu.



 Nachdem wir das Ende erreicht hatten, ging es für uns relativ schnell wieder auf den Rückweg, denn es gab ja eh fast nichts mehr zu sehen. Auf dem Rückweg haben wir uns tatsächlich noch auf einem Selfie verewigt, obwohl das normalerweise nicht unser Ding ist:
Zuhause hatten wirr tatsächlich noch überlegt, ob Mütze und Handschuhe wirklich nötig sind…
Wieder im Tal angekommen hat es nun auch hier geregnet und es sah so aus, als ob es sich einregnet. Für uns ging es erst einmal wieder 50 Km gen Süden, denn bis dorthin hatten wir gestern schon alles andere angeschaut.
Es folgten dann wieder unzählige Stopps, die ich euch nicht alle aufzählen werde. Aber leider verfolgte uns der Regen den ganzen Tag, so das heute leider nicht die super schönen Bilder entstanden sind:



Peyto Lake

Bow Lake

Herbert Lake
In Banff angekommen ging es für uns ins Visitor Center um uns noch eine Karte von Park zu holen, denn wir haben es am Kassenhäuschen verpasst anzuhalten und nach einer Karte zu fragen (da wir den Discovery Pass haben, werden wir immer durchgewunken).
Weiter geht es in die Unterkunft dann was Essen und die Blogbeiträge der beiden vergangenen Tage wollen jetzt auch noch bearbeitet werden und so klingt der Tag aus.

Wir Träumen heute von der Sonne,
Jana & Kai