Heute geht es ganz ohne Terminstress und ohne Wecker um 8
Uhr aus den Federn. Zum Frühstück geht es gegen 9 Uhr und fertig, um los zu
fahren, sind wir gegen 9:45 Uhr. Nur wohin soll es denn heute gehen? Wir wollten
zuerst schauen, was unser Muskelkater so macht, bevor wir uns entscheiden. Und
da wir eher ein Muskelkätzchen als einen Kater haben, entscheiden wir uns für
eine Wanderung. So geht es in den Norden der Insel. In der Nähe von „Norte
Grande“ gibt es einen Rundwanderweg zum „Fajã d' Além“ und den werden wir
wandern. Ein Fajã ist eine Küstenebene die zwischen der Steilküste und dem Meer
liegt. Wir beginnen die Wanderung an der kleinen Kirche, wohlwissend das es
rund 450 Höhenmeter hinab und am Ende auch wieder herauf geht. Zuerst geht es
durch den Ort, dann auf einem kleinen Weg zwischen den Weiden entlang, bis wir
die Steilküste erreichen. Dann geht es einen schmalen Pfad hinunter bis zum
Meer und der Ebene. Der Weg scheint auch nicht allzu häufig benutzt zu werden,
denn viele Steine sind auf dem Weg mit Moos überzogen, so dass es stellenweise
recht glatt ist. Hinter fast jeder Kurve des Weges gibt es eine neue Aussicht
und so kommen wir nicht sehr schnell voran.
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Der erste Blick die Steilküste hinunter. |
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Hier kann man das Ziel schon erkennen. |
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Das Ziel der Wanderung |
Nach knapp zwei Stunden sind wir unten angekommen. Da es nun
schon kurz vor 12:30 Uhr ist, beschließen wir uns auf der Ebene einen Platz zu
suchen um unsere Mittagspause dort zu verbringen. Im Reiseführer steht, dass die
Häuser hier nur noch zum Teil bewohnt sind und es sich dabei nur um Wochenend-
und Ferienhäuser handelt. Wir haben kein
einziges unbewohntes Haus gesehen, auch wenn wir bis jetzt noch keine
Menschenseele hier gesehen haben. Alle Häuser sind aber gut in Schuss.
Wir finden einen Platz mit Meerblick und lassen uns für die Mittagspause hier
nieder.
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Ein Platz zum Essen |
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Ein 360° Rundumblick |
Während unserer Pause entdecken wir zwei Leute, die auf einem
der Felder zu arbeiten scheinen. Also ist hier vielleicht doch mindestens ein Haus
bewohnt? Noch während unserer Pause kommt ein älteres Paar vorbei und spricht
uns auf Portugiesisch an. Wir sprechen praktisch kein Portugiesisch, auch wenn
es einige Parallelen zum Spanischen und Französischen gibt. So klären wir mit Händen
und Füßen von wo wir gerade kommen. Aus welchem Land wir kommen und weitere Kleinigkeiten.
Prompt werden wir auf ein Glas Wein zu den beiden eingeladen und man merkt
schon, dass die zwei Gesprächsbedarf haben. Aber wir lehnen dankend ab, denn
wir wollen weiter. Das akzeptieren die beiden und gehen ihren Weg. Nachdem wir
unser Essen verspeist haben, geht es auch für uns weiter und der Weg bringt uns über
die Ebene immer zwischen den Häusern durch.
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Wein wird hier jede Menge angebaut |
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Und auch anderes Gemüse. Im Vordergrund: Paprika. |
Es dauert nicht lange und wir kommen an einem Haus vorbei,
das tatsächlich aktuell bewohnt aussieht. Es steht auch die Tür offen und wir
werden schon erwartet. Es handelt sich natürlich um das ältere Pärchen von
vorhin. Wir konnten ja nicht ahnen, dass der Wanderweg praktisch bei ihnen durch
den Garten geht. Nun bleiben wir doch hängen und der Wein wird doch noch aus
dem Keller geholt. Die Kommunikation läuft mittels Google-Übersetzer mühsam,
aber es funktioniert. Zum Glück gibt es hier unten als Datenverbindung
wenigstens ein Edge-Netz. So erfahren wir, dass die beiden nicht das ganze Jahr
hier sind und wie z. B. die ganzen Sachen hierher kommen, da es weder Straßen
noch Bootsverbindung hierher gibt. So vergeht die Zeit und aus einem Glas Wein
werden mehrere bevor wir uns los reisen können. Zum Abschied gibt es noch ein
nettes Foto.
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Prost! |
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Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben. |
Nun heißt es für uns die Steilküste wieder hinauf zu gehen.
Auf der Seite, die wir jetzt vor uns
haben, sind viel mehr Treppenstufen verbaut und die Steine sind auch nicht mit
Moos überzogen. So kommen wir schneller voran, auch wenn es hinter jeder Kurve eine
andere Aussicht gibt.
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Hier kann man ein wenig erahnen wie steil es hier bergauf und -ab geht. |
Bald sind wir wieder oben an der Straße angekommen. Nun müssen
wir noch rund 20 Minuten die Straße entlang laufen, um wieder zum Startpunkt
und unserem Auto zurück zu kommen. So laufen wir die Inselhauptstraße entlang,
auch wenn es keinen Bürgersteig gibt. Da die Straße hier aber recht wenig
befahren ist, kommen in der Zeit, in der wir dort entlang laufen, keine 10 Autos gefahren.
Wieder zurück am Auto müssen wir feststellen, dass wir für die offizielle 3
Stunden Wanderung doch tatsächlich knapp 5 Stunden benötigt haben.
Wir beschließen, dass es genug ist mit Wandern für heute und so geht es zurück
ins Hotel, allerdings auf einer Route, die wir bisher noch nicht gefahren sind.
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Unsere temporäre Heimat Velas. |
Zurück im Hotel gönnen wir uns auf der Terrasse erst einmal
eine Tasse Tee, auch wenn es nicht 5 Uhr ist.
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Ein Tee mit Aussicht. |
Gegen 19 Uhr geht es dann für uns ins Restaurant von
nebenan. Hier gibt es heute frischen Fisch für uns.
Nach dem außerordentlich guten Essen geht es zurück ins
Hotel, denn ihr wollt ja auch noch was lesen und anschauen. So geht der Tag
dann auch recht schnell zu Ende.
Die Statistik: gefahren sind wir etwa 32 km, Bilder gab es
rund 330. Das Wetter war mit 21 °C, wenig Sonne und vielen Wolken zum Wandern
sehr angenehm.
Bis morgen,
Jana & Kai