Quarantäne Tag 9 - ein ruhiger Samstag?

Zum Wochenende ist der Wecker auf 9 Uhr gestellt. Das Frühstück kommt gegen 08:15 Uhr und es wird wieder nur leise an der Tür geklopft. Sehr angenehm. Gegen 08:30 Uhr geht es für mich so langsam aus den Federn.

Kokosnuss und Chiasamen Quinoa, Früchte der Saison, Beeren Kompott und ein Muffin

Nach dem Frühstück entscheide ich mich spontan noch einmal Wäsche zu waschen. Also ab ins Waschbecken mit der Wäsche. Erst einmal einweichen.

Dann immer mal wieder bearbeiten, Wasser wechseln und wieder einweichen. Das geht ein paar Runden so. Zwischendurch immer mal kurz um die Wäsche kümmern. Gegen Mittag beschließe ich, dass es reicht und ich hänge die Wäsche auf die improvisierte Wäscheleine.

 Viel mehr als diese Menge kann ich gar nicht waschen, denn ich wüsste nicht, wo ich sie dann aufhängen sollte.

Neben der ganzen Wäsche habe ich mich noch an den Laptop gesetzt und ein wenig programmiert. Das Mittagessen kommt erst gegen 13 Uhr. Ganz schön spät heute.

"Italienische Fleisch Lasagne"

Nach dem Essen wird straff weiter programmiert, denn ich will langsam mal damit fertig werden. Der erste Anruf des Tages geht heute an meine Mutter, wobei ich sie angerufen habe. Zwischenzeitlich wird mir noch bewusst, dass heute vom DRK der Landesausschuss der Bereitschaften stattfindet. Dieser wurde kurzfristig auf eine digitale Versammlung umgestellt, was mir sehr zugutekommt. Das erste Telefonat mit Jana halten wir heute kurz, denn um 16:30 Uhr meiner Zeit beginnt der Landesausschuss. Geplant ist der Ausschuss bis 22 Uhr meiner Zeit. Ich rechne nicht damit, dass ich die gesamte Zeit teilnehmen werde. Nach gut 3 Stunden nehmen die Anrufe bei mir sprunghaft zu und so entscheide ich mich meine Teilnahme am Landesausschuss zu beenden. Das Abendbrot gibt es gegen 19 Uhr.

In Rotwein geschmortes Hühnchen mit Kartoffelgratin

Danach ist Telefonzeit mit Jana. Sie hat ein paar Sachen bestellt, probiert die Kleidung an und will auch meine Meinung wissen. Das Ganze geht rund 2 Stunden und nein, sie hat die Sachen nicht alle dreimal anprobiert.

Dann noch kurz unter die Dusche und ab ins Bett. Und obwohl ich müde bin, kann ich heute nicht schlafen. So beschließe ich noch ein Film zu schauen. Das Ende habe ich natürlich dann wieder nicht mehr mitbekommen…

Bis morgen
Kai

Quarantäne Tag 8 – wieder ein PCR Abstrich und wo bleibt mein Wasser?

Das Frühstück steht heute schon um 07:30 Uhr an der Tür. Das Angenehme daran ist, dass nur leise an der Tür geklopft wird und nicht geklingelt. So bleibe ich noch ein wenig liegen, da es noch an Lust zum Aufstehen mangelt. Gegen 8 Uhr geht es dann aus den Federn.

Käse Spinat Paprika Frittata, Kürbis Soße, Pilzen und Kartoffelküchlein

Während des Frühstücks ein Blick auf den Kalender und ich stelle fest, dass ich heute mal wieder Besuch bekomme. Es ist mal wieder ein PCR-Abstrich fällig. Nach dem Frühstück geht es zügig an die Arbeit. Der störungsfreie Vormittag will genutzt werden. Nebenbei immer mal ein Tee oder einen Kaffee kochen, denn Sparen muss ich ja seit der Lieferung nicht mehr. Außerdem habe ich beim Frühstück gelesen, dass es für meinen Flugsimulator wieder mal ein Update gibt. Also gleich mal den Laptop anwerfen. Beim Start kommt auch prompt die Aufforderung zum Update. Also geht es los. Es quälen sich rund 35 Gigabyte durch die Hotelleitung. Das dauert insgesamt rund 6 Stunden.

Zu Hause hätte das maximal eine Stunde gedauert

 Das Mittagessen kommt heute recht spät. Erst gegen 13 Uhr klingelt und klopft es an der Tür.

 

Gebratenes Truthahn Sandwich

Nach dem Mittagessen geht es mit der Arbeit weiter. Der erste Telefonanruf lässt heute echt auf sich warten… Als um 16 Uhr noch immer kein Anruf kam, wurde ich ein wenig unruhig. Ich nahm mein Diensttelefon in die Hand und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das Hotel schmeißt die WLAN-Geräte nach einer Woche pauschal aus dem Netz. Die beiden Laptops und mein privates Telefon habe ich neu verbunden. Das Diensttelefon nicht. Nachdem ich das Telefon wieder im WLAN habe kommen auch ein paar verpasste Anrufe herein und ich rufe erst einmal zurück. Apropos anrufen, da fällt mir ein, dass ich den Zimmerservice ja noch einmal anrufen wollte, da mein bestelltes Wasser von gestern immer noch nicht angekommen ist. Die Dame am anderen Ende klingt ein wenig unfreundlich, nimmt dennoch meine Bestellung auf. Keine 30 Minuten später klingelt es auch schon an der Tür und das Wasser ist da. Milch habe ich übrigens keine bestellt, denn der Kaffee schmeckt auch so.

Das sollte bis zum Ende der Quarantäne ausreichen

Meine große Programmierarbeit habe ich nun fast abgeschlossen und so mache ich mich gegen Abend noch auf die Suche nach einer Anlage, die mir entsprechende Daten liefern kann und aktuell nicht produktiv verwendet wird, sodass ich beim Testen niemand störe. Eine Anlage ist recht schnell gefunden und so kann es morgen mit dem Test losgehen. Über die Abendbrotzeit wird wieder mit Jana telefoniert. Heute allerdings keine 4 Stunden, denn heute gibt es nicht so viel zu sagen und außerdem hat Jana zu Freitagabend ja noch einen Tanztermin.

Vegetarische Ente mit Pilzen und Reis

Bevor der Tag zu Ende ist, freue ich mich, dass der Flugsimulator wieder aktuell ist und bei einem kurzen Testflug auch funktioniert. Dann gibt es zum Einschlafen noch ein Film.

Bis morgen
Kai

Quarantäne Tag 7 – ich fülle das Lager auf

Heute gewinnt das Frühstück das Rennen uns Wecken. Aufgestanden wird trotzdem nicht vor 8 Uhr. Gefrühstückt wird gegen 08:30 Uhr.

Pilzomelette, gebackene Bohnen, Hühnchen-Wurst und ein Muffin

Anschließend die störungsfreie Arbeitszeit nutzen. Nebenbei versuche ich beim Zimmerservice anzurufen, denn die „Vorräte“ müssen nachgefüllt werden. Ich versuche es im Laufe des Vormittags 4x anzurufen, allerdings geht keiner ans Telefon. Dafür das die Werbung sagt jeder Zeit erreichbar, ist das keine Glanzleistung. Dann ist auch schon wieder Mittagszeit.

Spagetti Carbonara

Dann zügig weiterarbeiten, denn gleich beginnt der Tag in Europa. Auch heute gewinnt Aline das Rennen um den ersten Anruf des Tages. Da bei mir alles in Ordnung ist, dauert das Gespräch nicht lang. Nicht lang danach folgt ein Telefonat mit einem Kollegen und wir zählen gemeinsam Siemens Bits vorwärts und rückwärts. Den Rest des Tages ist praktisch störungsfreie Arbeitszeit.

Gegen 15:30 Uhr erreiche ich mal jemand beim Zimmerservice und bestelle: 5 Wasserflaschen, je 5x Tee in beiden Sorten sowie 5x Kaffee und 5x Milch. Man verspricht zeitnahe Lieferung. Das finde ich toll. Gegen 16:30 Uhr klingelt es an der Tür. Das ist ja wirklich zeitnah. Nach dem hereinholen der Lieferung erfolgt die Ernüchterung.

Geliefert wurde 15x Kaffee sowie jeweils 14x Tee. Der Rest fehlt. Zu dem Zeitpunkt denke ich noch, dass noch eine Lieferung folgt. Aber ihr merkt schon an der Schreibweise, dass nichts mehr kam. Kurz vor dem Abendbrot ruf Jana an und wir telefonieren heute insgesamt gut 4 Stunden. Das ist mal Rekordverdächtig für uns.

Schinken, Hühnchen, Kartoffel und Süßkartoffel Sandwich

Der Tag endet praktisch am Telefon und bevor ich für heute schließe, möchte ich noch kurz zu den netten Menschen etwas schreiben, die mir immer wieder sagen: „Du sitzt ja praktisch im Knast! Du kannst ja nicht mal vor die Tür gehen.“ Stimmt ich kann nicht einfach so vor die Tür gehen. Und, was ist daran schlimm? Für mich nichts. Denn ich wusste, worauf ich mich einlasse und habe mich auch entsprechend vorbereitet. Und wenn ich hier wirklich einen Lagerkoller bekomme, dann mache ich einen Anruf bei Aline und einen Anruf bei der Gesundheitsbehörde von Hongkong und dann sitze ich um Mitternacht auf dem Flughafen und steige ins nächste Flugzeug Richtung Heimat. Wenn man im Knast ist, hat man diese Chance eher nicht. Des Weiteren bin ich hier mit Smartphones und Laptops ausgestattet und kann sie jederzeit benutzen. Ich habe hier also kein Problem. Wenn ich aber hier herfliege und habe die ganze Zeit im Kopf, dass ich nicht raus darf, dann drehe ich natürlich durch. Das ist dann praktisch mit Ansage. Und nun möchte ich euch bitten diese Art der dummen Kommentare mir gegenüber für euch zu behalten. Ich kann und will es nicht mehr hören!

Bis morgen
Kai