Sowas wie Jetlag haben wir ganz bestimmt nicht mehr, denn
keiner will morgens Aufstehen. Wir werden um 8:15 Uhr wach, da irgendwer den
Wecker einfach ausgemacht hatte. Dann aber schnell, um 8:45 Uhr sitzen wir beim
Frühstück und um kurz nach 10 Uhr haben wir ausgecheckt. Das Tagesziel liegt
heute in Woodland, WA, doch das auf einem sehr indirekten Weg. Denn heute ist
der Mt. Saint Helens dran. Es geht über eine sehr holprige Piste, die auch noch
rechts und links mit sehr großen Bäumen gesäumt ist. In Verbindung mit der
Sonne ist das ein ständiger Hell- und Dunkelwechsel, so dass man die Löcher und
senken in der Straße erst sehr spät manchmal auch gar nicht sieht, sondern nur
spürt. Unser erster Stopp nach rund 90 Minuten Fahrzeit ist am „Windy Ridge Viewpoint“.
Und bei dem tollen Wetter von heute ist es dort wahnsinnig schön. Auf dem Weg
dorthin passiert man zuerst eine Zone in der tausende tote Bäume standen. Wie
auf einer Tafel an einem Aussichtspunkt zu erfahren war, waren hier beim
Vulkanausbruch 1980 heiße Gase entlanggewandert. Die folgen sieht man noch
heute.
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Schaut man in die eine Richtung ist alles ganz normal... |
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... wenn man sich umdreht, sieht es so aus |
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Hier kann man sogar erkennen, aus welcher Richtung die Gase gekommen sind. |
Wenn man am „Windy Ridge Viewpoint“ ankommt, sieht man als
erstes neben dem Mt. Saint Helens einen See. Aus der Ferne sieht es so aus, als
ob sich auf Teilen des Sees eine Schaumschicht befindet. Wenn man dann die
Tafeln liest, erfährt man, dass es sich dabei um Treibholz vom Vulkanausbruch
1980 handelt. Es wurde beim Ausbruch den Berg hinunter in den See befördert.
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Treibholz im See |
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Treibholz im See |
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Wenn man vom Treibholz absieht, kann der See auch sehr schön sein... |
Man kann auch Teile des Vulkans sehen, die beim Ausbruch
abgerissen wurden.
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Der Bergrücken im Vordergrund stammt vom Krater |
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Ein Blick auf die Hauptaustrittsstelle von 1980. Hier wächst noch nicht sehr viel... |
Es ist auch beeindruckend zu sehen, wie sich die Natur (hier
auch mit Hilfe der Menschen) wieder erholt. Aber die Spuren von 1980 sind noch
sehr deutlich zu sehen.
Wenn man den kurzen Weg zum Viewpoint hinauf geht, hat man
nicht nur einen tollen Überblick auf den Mt. Saint Helens, sondern auch noch
auf die umliegenden Vulkane. Wir hatten heute beste Fernsicht und so konnten
wir doch tatsächlich 4 Vulkane auf einmal sehen.
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Von links nach rechts: Mt. Adams, Mt. Hood, Mt. Saint Helens, Mt. Rainier |
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Nochmal zum Genießen ohne rote Kreise: (v. l. n. r.) Mt. Adams, Mt. Hood, Mt. Saint Helens, Mt. Rainier |
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Mt. Adams präsentierte sich sogar kurz wolkenfrei |
Nach einem Mittag mit Sicht auf den Mt. Addams ging es
weiter auf der schlechten Straße gen Süden, vorbei an den „Ape Caves“ und
weiter zum Lava Canyon. Hier sind wir noch eine Runde Wandern gegangen um Lava zu
besichtigen. Dabei ging es zwei Mal über den Fluss. Einmal über eine
Eisenbrücke und einmal ging es über eine Hängebrücke.
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Die Hängebrücke hat sehr schön geschaukelt und nicht jeder traute sich drüber... |
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Der Lavafluss ist gut zu erkennen. |
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Die Außenseite war teilweiße vom Wasser freigewaschen und man konnte erkennen, wie die Lava einen Negativabdruck des damals vorhandenen Gesteins angenommen hat. |
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Negativabdruck des damals vorhandenen Gesteins. |
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Lavafluss im Flussbett. |
Danach waren noch einmal 90 Minuten zu fahren, um in Woodland
anzukommen. Nun war es auch schon wieder 19:30 Uhr und die genaue Route für
morgen muss auch noch geplant bzw. entschieden werden, denn wir haben nun 3
Varianten. Welche sich durchgesetzt hat, erfahrt ihr morgen.
Die Statistik: Die Fahrzeit war heute rund 6 Stunden,
gefahren sind wir rund 160 Meilen, gewandert sind wir rund 1,5 Stunden, Bilder
sind knapp 500 entstanden. Das Wetter war heute Sonne pur bei geschätzten 28 °C.
Viele Grüße vom Fuße des Mt. Saint Helens senden
Jana & Kai