Dienstag, 12. Juli 2016

Auf ins Paradise (Mt. Rainier NP II)

Der Wecker klingelt um 7:30 Uhr. Irgendwer (ich) tappt durchs Zimmer, schaltet ihn aus und legt sich zurück ins Bett. Um 8 Uhr kommt von der Seite die Frage, ob wir nicht langsam aufstehen sollten? Die Antwort ist ja, aber keiner steht auf. Um 8:15 Uhr raffen wir uns auf und stellen fest, dass wir es gestern mit dem Wandern wohl etwas übertrieben haben. Zumindest behaupten das unsere Füße. Beim Frühstück sind wir um 8:35 Uhr, denn das gibt es hier nur bis 9 Uhr. Hier in der Lodge gibt es keine kleinen 2-Mann-Tische sondern einen langen, so dass man sich zwischen all die anderen Frühstücksgäste setzen muss. Wir sitzen zufällig neben 2 Deutschen, die aus der Richtung kommen, wo wir hin wollen und Sie wollen nach Seattle. So ist der Frühstücks-Small-Talk gesichert. Auf der anderen Seite sitzen Amerikaner, die dann auch noch die typischen Small-Talk-Themen zu Deutschland erklärt haben wollen. Es war ganz lustig, aber jeden Tag muss ich das so nicht haben. Nach dem Frühstück heißt es mal wieder packen und auschecken. Tanken fällt aus, denn der Tank ist noch fast voll und die Strecken heute nicht sehr weit. Zuerst geht es wieder ein Stück gen Norden ins Ohanapecosh Visitor Center des Mt. Rainier National Park. Dort holen wir uns die Empfehlungen für die Paradise-Sektion ab. Weiter ging es über den „Stevens Canyon Entrance“ hinein in den Park. Gleich hinter dem Ranger-Haus ging es auf den Parkplatz und auf zur Wanderung zu den Silver Falls. Eine für uns leichte Wanderung von 2 km Länge (hin- und zurück).
Der Größte der Silver Falls

Der Weg zu den Wasserfällen

Nach etwa einer Stunde waren wir wieder am Auto und es ging weiter. Der nächste Stopp, war am Box Canyon. Hier kann man wunderbar sehen wie sich der Gletscher das Tal hinunter bewegt hat, weil alles komplett rund geschliffen ist.
Der Trail war sehr kurz und in ca. 15 Minuten erledigt. Weiter ging es zu den „Reflection Lakes“. Hier nur zum Foto-Stopp, da es gerade mit Regnen begann. Wir hatten für die „Reflection Lakes“ auch eine Wanderempfehlung bekommen, wollten es aber heute nicht gleich wieder übertreiben. Deshalb ging es weiter zum „Henry M. Jackson Memorial Visitor Center“ (was für ein Name), denn dahinter beginnt der „Skyline Trail“. Diesen wollten wir bis zum „Panorama Point“ laufen und wieder zurück, da der andere Teil des Trails noch sehr vereist ist und wir keine entsprechende Ausrüstung dabei haben. Da die Wolken aber sehr tief hingen beschlossen wir vorher noch einmal einen Ranger zu befragen, wie die Chancen sind oben etwas zu sehen. Denn nichts wäre ärgerlicher als sich über 500 Höhenmeter raus zu „quälen“ und dann in den Wolken zu stehen und nichts zu sehen. Der Ranger meinte es sei heute ein absolutes Glücksspiel. Mit viel Glück erwischt man eine Wolkenlücke, aber die meisten die heute dort rauf gehen werden gar nichts sehen. Die Aussage reichte uns um dort nicht hinauf zu gehen. Stattdessen bekamen wir die Empfehlung an den „Reflection Lakes“ den Lakes-Trail zu laufen. Dort sehen wir auf jeden Fall ein wenig Landschaft und noch viele Wildblumen. Und mit dem Stichwort Wildblumen war er bei Jana genau an der richtigen Adresse. Jana bekam auch gleich noch einen Wildblumen-Guide passend zum Park, so dass sie die Wildblumen auch gleich bestimmen kann. Jana schaut auf das Blatt und zählt auf, was „wir“ heute alles schon gesehen haben. Bei einer sagt der Ranger, dass das nicht sein kann, da sie noch nicht blüht. Jana sagt doch holt die Kamera raus und zeigt dem Ranger das Bild und dann freuen sich zwei „wie zwei kleine Schulmädchen“, dass die Blumen doch schon blühen. Wir haben den Lakes-Trail dann gelaufen mit entsprechend vielen Stopps für Fotos:
Reflection Lakes
 
Reflection Lakes
 
Reflection Lakes
 
Reflection Lakes
 
Reflection Lakes
 
Reflection Lakes
 
 
 
 
 
 
 
 
Ich liebe (hasse) die gestellten Fotos. Wenn es dann zu lange dauert, beschäftige ich mich schon irgendwie...
 
Tiger Lily (darüber haben sich Jana und der Ranger so gefreut...)
 

Scarlet Paintbrush
 
Tall Bluebell
 
Beargrass
 
Western Columbine
 
Broadleaf Arnica
 
Sitka Mountain Ash
 
Avalanche Lily
 
Pink Mountain Heather
 
Subalpine Buttercup
 
Magenta Paintbrush
 
Rosy Spirea
 
Subalpine Daisy
Da es danach auch schon wieder 17 Uhr war und wir noch 90 Minuten Fahrzeit hatten, hieß es Abschied nehmen. Auf dem Weg nach Morton, unserem Tagesziel, ging noch ein kräftiger Regen nieder. Am Hotel hatten wir glücklicherweise eine Regenpause, so dass wir und das Gepäck trocken ins Zimmer kamen.

Die Statistik: Die Fahrzeit war heute rund 2,5 Stunden, gefahren sind wir rund 120 Meilen, gewandert sind wir rund 4,5 Stunden, Bilder sind genau 500 entstanden. Das Wetter war heute geschätzte 13 °C und stark bewölkt mit gelegentlichen Schauern. Der Regen war heute etwas lästig…

Letzte Grüße vom Mt. Rainier senden
Jana & Kai

 

Montag, 11. Juli 2016

Zurück in die Wildnis (Mt. Rainier NP)

Nach der kurzen Nacht (es ging gegen 1:30 Uhr ins Bett) wollte natürlich keiner um 7:30 Uhr aufstehen. Gegen 8 Uhr ging es dann langsam aus den Federn. Das Frühstück überraschte heute mit Tee und Kaffee, dazu noch Muffins allerdings ohne Orangensaft. Uns war es egal, da wir uns eh nur einen Tee organisiert haben. Den Rest haben wir auf dem Zimmer verspeist. Dann hieß es packen und auschecken. Das ging nach der kurzen Nacht auch nicht allzu schnell und so war die Abfahrt erst um 10:30 Uhr. Dann noch Tanken und schon ging es auf zum „Mt. Rainier National Park“. Nach rund 2 Stunden Fahrzeit waren wir auch schon in der Sunrise-Sektion angekommen. Natürlich gab es wieder das Bild, dass wir durch die Wolken fahren mussten.
Auf dem Weg nach oben.
Das Besucherzentrum liegt auf 6400 ft (1950 m). Dort oben hatte es nur 8 °C und war mehr bewölkt als sonnig. Da es kurz vor 13 Uhr war und um 13 Uhr eine Wanderung mit einem Ranger stattgefunden hat, haben wir uns der Wanderung angeschlossen und einiges über den Mt. Rainier als Vulkan erfahren. Um 14 Uhr waren wir zurück am Besucherzentrum und haben uns zu Wanderungen für den Rest des Tages erkundigt. Es lief auf eine Empfehlung eines 5,2 Meilen (8,3 km) Trails hinaus, den wir dann auch in Angriff nahmen. Der Trail führte uns über den „Frozen Lake“ hinauf zum „Mount Freemont Lookout“ auf 7181 ft (2189 m). Die Aussicht wurde immer besser, da sich die Wolken immer mehr verzogen. Lediglich als wir am „Mount Freemont Lookout“ ankamen, konnten wir gar nichts sehen, da wir dort mitten in den Wolken waren. Nach einem späten mitgebrachten „Kaffee“. Ging es wieder auf den Rückweg. Aber was war das? Ganz unbemerkt, hatten sich ein Teil der Wolken verzogen und so gab es doch noch ein wenig Sicht, auf die umliegenden Berge. Auch auf dem weiteren Rückweg waren weniger Wolken zu finden, dafür eher Sonne und das sieht man auf den Bildern.

Sunset Point



Auf dem Weg zum Frozen Lake
 
Frozen Lake
 
Frozen Lake auf den Hinweg...

...und auf dem Rückweg
Der Weg zum Mount Freemont Lookout

Es ging auch noch über Schneefelder

Links der Emmons Glacier und rechts der Winthrop Glacier

Die Snackbar der Sunrise-Sektion

Der Mount Rainier (4392 m) oder was davon zu sehen ist





Zurück am Parkplatz waren wir kurz nach 18 Uhr. Normalerweise ist der Trail in 2 – 2,5 Stunden zu schaffen. Wenn man allerdings wie wir alle 100 Meter anhält um Fotos zu machen und noch eine ausgiebige Kaffeepause, dann kann es auch etwas länger dauern.
Anschließend sind wir noch die verbleibenden 90 Minuten zum heutigen Hotel gefahren. Dort angekommen schauten wir nicht schlecht, denn da steht tatsächlich ein Rothirsch im Garten und frisst das Gras. Die Dame an der Rezeption belächelt unsere Verwunderung nur und meint „Ja, das ist Paul, wenn du ihm Obst oder Gemüse gibst, frisst er dir aus der Hand.“

Rothirsch Paul
Überhaupt möchte ich euch noch die Blumen und Tiere präsentieren, die uns heute über den Weg gelaufen sind:
Streifenhörnchen

Streifenhörnchen

American Pika

Golden-Mantled Ground Squirrel

Clark's Nutcracker

Glacier Lily

Western Pasqueflower

Penstemon

Scarlet Paintbrush


Die Bergziegen, die wir auch noch gesehen haben, waren leider so weit weg, dass auch mit den großen Objektiv kein ordentliches Bild zu machen war…

Die Statistik: Die Fahrzeit war heute rund 3,5 Stunden, gefahren sind wir rund 110 Meilen, gewandert sind wir rund 4 Stunden, Bilder sind knapp 500.

Liebe Grüße vom Mt. Rainier senden
Jana & Kai