Freitag, 15. Juli 2016

Wie sieht es eigentlich in einem Vulkan aus?

Freiwilliges Aufstehen um 10 nach 7, gibt es das? Ja, warum weiß ich auch nicht, aber es war hilfreich, denn der Tag war sehr lang. Aber ich fange mal von vorn an.
Durch das frühe Aufstehen saßen wir schon kurz vor 8 Uhr beim Frühstück, welches laut Reservierung nicht verfügbar war und nun doch im Übernachtungspreis enthalten ist. Der Grund dafür ist simpel: Das Hotel wurde erst im November letzten Jahres eröffnet und als ich reserviert habe, gab es den Frühstücksraum noch nicht. Nun gibt es ihn und so kommen wir unverhofft zu einem guten Frühstück. Nach dem Frühstück packen und auschecken. Das Tanken hatten wir gestern schon erledigt und so konnte es Punkt 9 Uhr los gehen. Die Frage heute lautete: „Wie sieht es eigentlich in einem Vulkan aus?“ Diese Frage lässt sich am besten im nur 40 Minuten entfernt liegenden „Crater Lake National Park“ klären. Da die Straße frei ist, sind wir schon um 9:35 Uhr am Kraterrand angekommen und können einen ersten Blick hinein werfen.
Der Anblick ist atemberaubend schön. Ein großer Krater (ok, es ist eigentlich die Caldera, aber wer ist denn schon so kleinlich) voll mit tiefblauem Wasser. An den Kraterwänden liegt hier und da noch ein „wenig“ Schnee. Die letzten Trails sind erst vorletzte Woche geöffnet worden wegen dem Schnee, aber dazu später mehr. Da wir am Nordeingang in den Park sind und das nächste Visitor Center im Süden liegt, geht es zuerst dort hin, denn eine Karte erweist sich in einem National Park immer als sinnvoll. Gesagt, getan. Mit der Karte in der Hand wird uns bewusst, dass wir uns heute nicht um das Mittagessen gekümmert haben. Zum Glück gibt es am Visitor Center auch ein Restaurant und eine Snackbar. Da wir um 11 Uhr noch eine Lust auf das Restaurant haben, holen wir uns was an der Snackbar, natürlich zu sagenhaften Preisen, aber in der Nähe gibt es ja auch nichts anderes…
Mit Karte machen wir uns auf den Weg und fahren gegen den Uhrzeigersinn um den Krater herum und schauen immer wieder in den Krater in seiner ganzen Schönheit.










Der Felsen im Wasser heißt: Das Phantomschiff


Eine wunderschöne Spiegelung im Wasser...
 

Eine wunderschöne Spiegelung im Wasser...

Pummice Castle

Hier könnten wir jeden Tag sitzen...
Neben dem Krater konnten wir auch noch einen Wasserfall am Wegesrand anschauen.
Vidae Falls
Um 12 Uhr parken wir an einem Picknickplatz und verzehren unser Mittag. Andere Gäste halten auch an diesem Picknickplatz und sind aber nach 2 Minuten wieder verschwunden. Warum das denn? Nach ein wenig überlegen kommen wir auch drauf. Es gibt am Krater jede Menge Mücken. Da wir schon bei Ankunft im Park unser Moskito-Ex verwendet haben, lassen uns die Mücken in Ruhe und ärgern die anderen… Weiterhin fällt uns beim Mittag auf, dass ja heute Freitag ist und jeden Freitag findet eine geführte Wanderung auf den „Garfield Peak“ statt. Da wir da sowieso rauf wollen, können wir auch gleich mit einem Ranger hinauf gehen, so dass wir nebenbei noch einiges erfahren. Also sind wir um kurz vor 14 Uhr an der beschriebenen Stelle und beginnen unseren Aufstieg mit der ganzen Gruppe. Neben den „Basics“, wie z. B. dass der See mit 472 Metern der tiefste See der USA ist. Erfuhren wir auch, wie z. B. die Fische in den See kamen, oder wer dafür gesorgt hat, das es ein National Park geworden ist. Und ganz nebenbei hatten wir noch tolle Aussicht. Nicht nur auf den Crater Lake selbst, sondern auch noch auf das Umland und so konnten wir heute wieder einmal 4 Vulkane auf einmal sehen, wenn man den Crater Lake mitzählt.

Zum besseren Erkennen wieder eingerahmt und von links nach rechts: Mt McLoughlin, Mt Bailey, Mt Thielsen und der Crater Lake selbst
 

v. l. n. r. Mt McLoughlin, Mt Bailey, Mt Thielsen und der Crater Lake selbst
 Übrigens kam auch die Tierwelt wieder einmal nicht zu kurz.

Squirrels waren viele zu sehen...

..
... sie bettelten bei Touristen um Futter.

Auf der geführten Wanderung hat es dann auch noch mit dem Murmeltier geklappt und es sind sogar zwei brauchbare Bilder entstanden.
Auf unserer Tierliste hat nun nur noch der Bär keinen Haken. Aber vielleicht klappt dass morgen noch, wer weiß.
Übrigens konnten wir den Trail nicht bis zum Ende gehen, da dort oben am Berg noch so viel Schnee lag, dass es für uns ohne entsprechende Ausrüstung viel zu gefährlich geworden wäre wieder heil herunter zu kommen.
Nachdem wir wieder unten waren, war es schon wieder 17 Uhr und wir mussten ja noch gut 200 Meilen fahren. Also ging es dann mal los. Nach rund 3 Stunden und 45 Minuten waren wir in Redding, dem heutigen Tagesziel angekommen. Unterwegs begegnete uns auch noch „zufällig“ der „Mt Shasta“. Ihr dürft raten, es ist natürlich auch ein Vulkan.


Beim Aussteigen am Hotel hat uns dann der buchstäbliche Schlag getroffen, denn hier waren um 21 Uhr noch 30 °C…

Auf dem Weg zum Crater Lake NP - eine "kurze" Gerade von rund 22 km Länge

Am Crater Lake Visitor Center konnten auch die neusten Sportwagenmodelle bestaunt werden. Die Fahrzeuge waren aber nicht vom Händler dort hin gestellt, sondern das waren die Fahrzeuge von ganz "normalen" Touristen. 
Die Statistik: Die Fahrzeit war heute rund 5,5 Stunden, gefahren sind wir rund 290 Meilen (knapp 500 km), gewandert sind wir rund 3 Stunden, Bilder sind 800 entstanden. Das Wetter war heute Sonne pur bei 28 °C am Crater Lake NP und noch 30 °C in Redding (dort waren es tagsüber 39°C).

Wir träumen jetzt vom tiefblauen Wasser
Jana & Kai

Donnerstag, 14. Juli 2016

Mehr Vulkane

Heute sind 50% von uns ganz freiwillig um 7:15 Uhr aufgestanden und haben doch glatt die anderen 50% geweckt. So wirklich toll fand ich das nicht, aber wenn man schon mal wach ist, kann man den Vorsprung ja halten. Checkout war um 9 Uhr und nach dem Tanken ging es auf der I5 Richtung Portland und anschließend auf der I84 Richtung Osten. An den „Multnomah Falls“ haben wir unsere Fahrt für eine Besichtigung unterbrochen. Hier liegt der Parkplatz für die Wasserfälle zwischen den Spuren der Autobahn, so dass man dort eine linke Abfahrt hat. Der größte Wasserfall hat eine beachtliche Größe und dementsprechend viel ist dort auch los.


Wir sind dort noch einen kurzen Trail gelaufen und schon ging es weiter, denn es war ja heute ein Fahrtag. Es ging weiter auf der I84 bis nach „Hood River“ dort ging es auf den Highway 35 der auch „Mt. Hood Highway“ genannt wird. So ging es immer am Vulkan entlang.

Wenn man in den Rückspiegel geschaut hat, konnte man gelegentlich noch den Mt. Adam sehen.
 
Am Ende des Highway 35 ging es auf den Highway 26 und dort gleich weiter zum „Trillium Lake“ zum Mittagessen. Da man dort eine hervorragende Aussicht auf Mt. Hood hat, waren wir leider nicht die einzigen mit der Idee. Es gab dort keinen Parkplatz mehr, nicht einmal so halb legal am Straßenrand, so dass wir uns entschieden haben weiter zu fahren. Natürlich nicht ohne vorher noch schnell ein paar Bilder zu machen.

 

Nun ging es auf dem Highway 26 immer Richtung Süden. Vorbei am Mt. Jefferson.

Weiter ging es dann auf den Highway 96 Richtung Süden bis zum Tagesziel in Chemult. Auf der Fahrt dorthin ging es vorbei an den „Three Sisters“ und dem „Mt. Bachelor“.
Three Sisters

Three Sisters

Zwei der Three Sisters

Mt. Bachelor
Und da es auf dem Weg lag, haben wir auch gleich noch den „Peter Skene Ogden State Scenic Viewpoint“ mitgenommen. Es handelt sich um eine Schlucht, die rund 100 Meter tief ist. Im Jahr 1911 wurde die erste Eisenbahnbrücke darüber gebaut. Echt beeindruckend!


Da geht die Brücke hinüber
Die Statistik: Die Fahrzeit war heute rund 6 Stunden, gefahren sind wir rund 300 Meilen (rund 500 km), gewandert sind wir rund eine Stunde, Bilder sind 300 entstanden. Das Wetter war heute Sonne pur bei 33,4 °C.

Bis morgen
Jana & Kai

Mittwoch, 13. Juli 2016

Vulkane!

Sowas wie Jetlag haben wir ganz bestimmt nicht mehr, denn keiner will morgens Aufstehen. Wir werden um 8:15 Uhr wach, da irgendwer den Wecker einfach ausgemacht hatte. Dann aber schnell, um 8:45 Uhr sitzen wir beim Frühstück und um kurz nach 10 Uhr haben wir ausgecheckt. Das Tagesziel liegt heute in Woodland, WA, doch das auf einem sehr indirekten Weg. Denn heute ist der Mt. Saint Helens dran. Es geht über eine sehr holprige Piste, die auch noch rechts und links mit sehr großen Bäumen gesäumt ist. In Verbindung mit der Sonne ist das ein ständiger Hell- und Dunkelwechsel, so dass man die Löcher und senken in der Straße erst sehr spät manchmal auch gar nicht sieht, sondern nur spürt. Unser erster Stopp nach rund 90 Minuten Fahrzeit ist am „Windy Ridge Viewpoint“. Und bei dem tollen Wetter von heute ist es dort wahnsinnig schön. Auf dem Weg dorthin passiert man zuerst eine Zone in der tausende tote Bäume standen. Wie auf einer Tafel an einem Aussichtspunkt zu erfahren war, waren hier beim Vulkanausbruch 1980 heiße Gase entlanggewandert. Die folgen sieht man noch heute.
Schaut man in die eine Richtung ist alles ganz normal...


... wenn man sich umdreht, sieht es so aus


Hier kann man sogar erkennen, aus welcher Richtung die Gase gekommen sind.
Wenn man am „Windy Ridge Viewpoint“ ankommt, sieht man als erstes neben dem Mt. Saint Helens einen See. Aus der Ferne sieht es so aus, als ob sich auf Teilen des Sees eine Schaumschicht befindet. Wenn man dann die Tafeln liest, erfährt man, dass es sich dabei um Treibholz vom Vulkanausbruch 1980 handelt. Es wurde beim Ausbruch den Berg hinunter in den See befördert.
Treibholz im See

Treibholz im See
Wenn man vom Treibholz absieht, kann der See auch sehr schön sein...
Man kann auch Teile des Vulkans sehen, die beim Ausbruch abgerissen wurden.
Der Bergrücken im Vordergrund stammt vom Krater

Ein Blick auf die Hauptaustrittsstelle von 1980. Hier wächst noch nicht sehr viel...
Es ist auch beeindruckend zu sehen, wie sich die Natur (hier auch mit Hilfe der Menschen) wieder erholt. Aber die Spuren von 1980 sind noch sehr deutlich zu sehen.

Wenn man den kurzen Weg zum Viewpoint hinauf geht, hat man nicht nur einen tollen Überblick auf den Mt. Saint Helens, sondern auch noch auf die umliegenden Vulkane. Wir hatten heute beste Fernsicht und so konnten wir doch tatsächlich 4 Vulkane auf einmal sehen.
Von links nach rechts: Mt. Adams, Mt. Hood, Mt. Saint Helens, Mt. Rainier

Nochmal zum Genießen ohne rote Kreise: (v. l. n. r.) Mt. Adams, Mt. Hood, Mt. Saint Helens, Mt. Rainier
Mt. Adams präsentierte sich sogar kurz wolkenfrei
Nach einem Mittag mit Sicht auf den Mt. Addams ging es weiter auf der schlechten Straße gen Süden, vorbei an den „Ape Caves“ und weiter zum Lava Canyon. Hier sind wir noch eine Runde Wandern gegangen um Lava zu besichtigen. Dabei ging es zwei Mal über den Fluss. Einmal über eine Eisenbrücke und einmal ging es über eine Hängebrücke. 
Die Hängebrücke hat sehr schön geschaukelt und nicht jeder traute sich drüber...

Der Lavafluss ist gut zu erkennen.

Die Außenseite war teilweiße vom Wasser freigewaschen und man konnte erkennen, wie die Lava einen Negativabdruck des damals vorhandenen Gesteins angenommen hat.

Negativabdruck des damals vorhandenen Gesteins.

Lavafluss im Flussbett.
Danach waren noch einmal 90 Minuten zu fahren, um in Woodland anzukommen. Nun war es auch schon wieder 19:30 Uhr und die genaue Route für morgen muss auch noch geplant bzw. entschieden werden, denn wir haben nun 3 Varianten. Welche sich durchgesetzt hat, erfahrt ihr morgen.

Die Statistik: Die Fahrzeit war heute rund 6 Stunden, gefahren sind wir rund 160 Meilen, gewandert sind wir rund 1,5 Stunden, Bilder sind knapp 500 entstanden. Das Wetter war heute Sonne pur bei geschätzten 28 °C.

Viele Grüße vom Fuße des Mt. Saint Helens senden
Jana & Kai