Donnerstag, 25. Juli 2019

Auf geht’s in den nächsten Park (Glacier National Park)


Der heutige Tag wollte gern um 7 Uhr beginnen, aber Pech gehabt, vor 7:30 Uhr geht es nicht los. Kurz nach 8 Uhr sitzen wir schon beim Frühstück in redseliger Runde. Danach ist für uns schon wieder Packen angesagt, denn die Reise geht weiter. Da es für uns für einige Tage ins Hinterland geht, wo es weder Benzin, noch einen Lebensmittelladen gibt, heißt es für uns Einkaufen gehen und den Tank wieder einmal randvoll machen. Zugegeben, wir sind nur 50 km von der nächsten Stadt entfernt, allerdings ist es blöd, wenn man was vergessen hat, dann liegt die reine Fahrzeit bei rund 2 Stunden.
Für uns geht es nun gen Westen, in den Glacier National Park. Das ist auch wieder einer der kleineren Parks, aber hoffentlich nicht weniger schön als der Yoho. Auf der Fahr dorthin beginnt es ausgiebig zu regnen… Nach gut einer Stunde Fahrt, sind wir auch schon im Visitor Center angekommen und lassen uns ein paar schöne Wanderungen empfehlen. Dabei erfahren wir, dass es wohl den ganzen Tag regnen wird und bekommen auch gleich das passende Regenprogramm empfohlen. Nachdem wir uns noch das kleine integrierte Museum angeschaut haben, geht es noch ein Stück weiter auf der Straße, die gleichzeitig Großbaustelle ist. Hier über den Rogers Pass wird die Straße momentan auf 4 Spuren ausgebaut.
Nach unserer Ankunft am Loop Brook Trail, gibt es erst einmal Mittagessen, denn bei dem Regen will keiner aus dem Auto steigen. Pünktlich zum Ende unserer Mittagspause lässt auch der Regen etwas nach und so geht es los.
Übrigens vielen Dank für die vielen Genesungswünsche, meinem Fuß geht es schon um einiges besser. Ich muss natürlich noch aufpassen, dass ich es nicht übertreibe, denn wir haben ja noch so einige Wanderungen für die nächsten Wochen im Programm.
Das ist natürlich keine alte Lok, sondern eine wie sie hier aktuell herum fahren
Der Trail geht hinauf auf einen alten Bahndamm. Von dort aus folgt man der alten Bahnstrecke und erfährt vieles über die Bahngeschichte am Rogers Pass. So wird z. B. erklärt wie um 1900 herum die maximale Steigung von 2,2% eingehalten werden konnte, obwohl es doch mit fast 6 % den Berg hinauf geht. Es wurden kurzer Hand „Serpentinen“ eingebaut, so dass sich der Zug langsam den Berg hinaufschraubt. Zusätzlich wurde immer noch eine extra Lok angehängt, die half den Zug hinauf zu schieben. Heute sieht man außer dem alten Bahndamm und Brückenpfeilern nicht mehr viel von der Strecke.
Brückenpfeiler

Hier hat eine Lawine den Pfeiler umgerissen

Schneise, die eine Lawine hier hinterlassen hat
 Heute geht die Strecke gerade den Berg hinauf, wobei mittels Tunnel die schlimmste Steigung vermieden wird.
Für uns ging es weiter zur nächsten Runde, dem Meeting of the Rivers Trail. Hier fließen zwei Flüsse zusammen. Es handelt sich auch wieder um eine recht kurze Strecke. Bevor wir zur Flusskreuzung kommen, kommen wir am Rangerzelt vorbei, wo momentan eine Wildtierobservation durchgeführt wird. Hier mal die Tafel für die Bären in den vergangenen Tagen:
Das ganze Zelt war grün, deshalb auch der Farbstich.
Da sieht man, dass es doch recht viele Sichtungen gibt.
An der Flusskreuzung angekommen sehen wir schon, dass es recht wild zugeht. Bei dem Regen auch kein Wunder. Wenn man sich still auf die Brücke stellt, konnte man das Geröll hören, und teilweise fühlen, wie es den Fluss hinuntergetragen wird.

Unsere dritte und letzte Wanderung des Tages, führt uns zu den Bear Creek Falls. Hier geht es den Berg hinunter bis zum Wasserfall.


Nach der Besichtigung, muss man natürlich wieder hinaufsteigen. Und auch wenn der Regen mittlerweile nachgelassen hat, ist hier heute nur ganz wenig los.

Für uns geht es nur ein kleines Stück gen Osten, bis kurz vor die Parkgrenze, denn da ist unser Hotel. Das Lustige daran ist, dass in unserem Hotel eine andere Zeitzone ist, als im Park. Das sollte uns morgen früh einen Vorteil verschaffen, denn wir sind dann eine Stunde früher unterwegs, als die meisten anderen. Für uns ist es so angenehm, denn wir müssen uns nicht schon wieder an eine andere Zeitzone gewöhnen…
Zum Abschluss habe ich heute mal wieder den Ausblick aus unserem Zimmer für euch:

Die Statistik: Gefahren sind wir etwa 100 km (1,5 Stunden), gelaufen ca. 4 km, Bilder gab es gut 100 und das Wetter war mit ca. 18 °C und fast durchgehendem Regen leider nicht so schön.
Viele Grüße aus der Wildnis,
Jana & Kai