Ganz anders als gedacht

Der Wecker klingelt um 6:45 Uhr. Aus den Federn geht es um 7 und um 7:15 Uhr. Um 8 Uhr sitzen wir beim Frühstück und um 9 Uhr sind die Sachen gepackt und im Auto verstaut. Auf dem Plan steht heute Lake Louise. Dort gibt es nicht sehr viele Parkplätze und deshalb wollen wir früh da sein. Da wir aber eine Stunde Fahrt haben, sind wir nicht mehr so ganz früh dran. Und da stehen kurz vor der Abfahrt Lake Louise auch schon die Schilder, dass der Parkplatz voll ist und man das „Park & Ride“ Shuttle nutzen muss. Also rauf auf den Parkplatz. Die Einweiser schicken uns schon um kurz vor 10 Uhr in die letzte Reihe. Die Schlange am Shuttle Bus war auch ganz schön lang:

Und so standen wir fast 2 Stunden an, bis wir unsere 4 CAD pro Person für das Shuttle bezahlen und in den Bus steigen durften. Die Busse waren alle samt Schulbusse, die in den Sommerferien nicht genutzt werden. So saßen wir also im Schulbus, wo verständlicherweise die Sitzabstände etwas knapp waren. Aber nach rund 15 Minuten waren wir auch schon durch das Verkehrschaos durch. Das Chaos entstand, da viele trotz der Schilder meinten sie fahren doch mal zum Lake Louise hoch, denn da wird schon noch ein Parkplatz sein. Dem war aber nicht so… Glücklicherweise wurde der Verkehr durchgängig von Parkrangern geregelt, so dass es noch vorwärts ging. Endlich am See angekommen, bot sich uns folgendes Bild:

Ganz schön was los hier. Und bei genauerem Hinsehen, fanden wir den See gar nicht so toll. Die Farbe war recht blass und der See war recht trüb. Außerdem waren für uns entschieden zu viele Leute hier.

Im richtigen Winkel fotografiert, ist der See natürlich menschenleer...

Wir suchten uns ein Plätzchen zum Mittagessen (zum Glück hatten wir uns was mitgebracht). Danach ging es auf Fotorunde. Eigentlich wollten wir auch einen Trail laufen, aber aufgrund der vielen Menschen entschieden wir uns dagegen. Und so ging es nach gut 2 Stunden am Lake Louise für uns auch schon wieder in den Bus und zurück zum Parkplatz. Dieses Mal hatten wir Glück, denn der Bus stand da und es war auch keine Warteschlange.
Gegen 14:30 Uhr ging es dann für uns Richtung Golden, wo unsere nächste Unterkunft liegt. Das hieß für uns einmal auf dem Highway 1 quer durch den Yoho National Park, der auch gleichzeitig unser nächstes Ziel ist. 

Richtung Yoho unterwegs

Dass es sich um einen kleineren Park handelt, merkt man schon daran, dass keine Kassenhäuschen auf der Autobahn stehen. Es gibt lediglich den Hinweis, dass man Eintritt bezahlen muss, wenn man sich den Park ansieht. Da wir den Discovery Pass haben, haben wir schon bezahlt und müssen nicht erst zum Visitor Center fahren.
Kurz nach dem Parkeingang kommt auch schon der Spiral Tunnel. Die haben wir uns angesehen. So lange aber kein Zug kommt, ist es nicht sonderlich interessant. Für uns ging es dann weiter ins Yoho Valley. Hier konnten wir schon viele Eindrücke gewinnen. Es ist alles wesentlich enger und wie ich finde ursprünglicher hier. Ich weiß nicht, ob das durch das Bild so richtig rüberkommt, aber hier ist Straße gefühlt mitten durch den Wald gebaut und nicht noch rechts und links der Straße viele Meter als Straßenrand gemäht.

Dementsprechend ist das ganze Tal hinauf auch nur maximal 50 km/h erlaubt. Das macht aber nichts, denn die Landschaft ist wunderschön und so kann man auch ein wenig schauen.

Am Ende des Tales warteten die Takakkaw Falls auf uns:

Echt beeindruckend, wie das Wasser 254 Meter in die Tiefe rauscht. Wenn man sich dem Wasserfall bis auf einige hundert Meter nähert, wird man schon schön nass. Wir hielten uns einige Zeit hier auf und dann ging es das Tal langsam wieder zurück, natürlich mit vielen Zwischenstopps um Bilder zu machen.

Bei einem Stopp konnte Jana tatsächlich wieder ein Murmeltier ausmachen. Wie sie das gesehen hat, bleibt mir ein Rätsel, denn es sieht praktisch wie ein Stück Stein aus:

Wieder auf dem Highway 1 angekommen, ging es wieder Richtung Golden. Kaum waren wir ein paar Kilometer gefahren (bis Field), fuhr ein Zug Richtung Westen. Das veranlasste uns wieder zurück zu dem Spiral Tunnel zu fahren. Wir schafften es auch vor dem Zug da zu sein und konnten so das Spiel miterleben:

Hier sieht man den Zug rechts und links im Bild...

... und hier oben, ein wenig knapp darunter und nocheinmal kann man ihn am unteren Bildrand erahnen.

Nun ging es aber auf direktem Weg nach Golden, denn der Check-in endet um 20 Uhr und unser Navi sagte 19:45 Uhr als Ankunftszeit voraus. Da wir heute wieder in den Bundesstaat British Columbia gewechselt haben, waren wir uns nicht sicher, ob wir die Uhr jetzt wieder eine Stunde zurückstellen müssen oder nicht. Es stellte sich heraus, dass wir die Uhr nicht wieder umstellen müssen, denn auch hier gilt die Mountain Time. Das Abendbrot fiel heute recht klein aus, da wir keine Lust mehr hatten auswärts zu essen.
Dann blieben nur noch die Bilder und der Blog, dann war auch schon wieder Schlafenszeit.

Die Statistik: Gefahren sind wir gut 200 km (3 Stunden), gelaufen ca. 3 km, Bilder gab es knapp 500 und das Wetter war mit ca. 25 °C und fast durchgehender Sonne sehr warm.

Bis morgen,
Jana & Kai