Samstag, 13. November 2021

Quarantäne Tag 2 - vom PCR Test und Essenslieferungen

Es ist Wochenende. Da kann man doch ausschlafen? Nicht in Hongkong oder zumindest hier im Hotel. Das Frühstück kommt schon kurz vor 8 Uhr und da an der Tür geklingelt wird, wenn das Essen da ist, wird es auch nichts mit länger schlafen. Also raus aus den Federn und erst einmal Frühstücken. 

Rührei mit Nürnberger Würstchen, Hash Browns ("Kartoffelpuffer"), Apfel Rosinen Porridge & Früche

Die Nürnberger Würstchen waren, wenn überhaupt, sehr entfernte Verwandte von den Nürnberger Würstchen, die ich kenne. Das einzige, das weder für mich, noch für Bernd und Denny essbar war, war das Zucchini etwas oben links.

Nachdem es gestern bei der „Videokonferenz“ von Jana die Aufforderung gab mich zu Rasieren habe ich das auch gleich noch erledigt. „Happy Wife, happy life“ oder so ähnlich :-).
Nachfolgend sah der Tagesplan eine Meditationsrunde vor. Diese hatte ich mir auf der Fensterbank eingebildet, da die Kulisse echt toll ist. Leider ist die Fensterbank ca. 5 cm zu schmal für einen sicheren Sitz. Deshalb habe ich dann auf das Bett gewechselt, da ist das Ausblick annähernd gleich gut. Und ja, ich habe die Augen geschlossen beim Meditieren, die Idee fand ich trotzdem gut.
 


Es folgte ein wenig Schreibarbeit und ein Film übe das Mittagessen hinweg. Schließlich ist Wochenende.

Hacksteak mit Weißen Bohnenpüree, Zwiebelsoße und Gemüse der Saison

 Der Film war gerade zu Ende, da klingelt es schon wieder an der Tür. Heute ist wieder ein PCR Abstrich fällig. Die Dame rief schon durch die geschlossene Tür, was ich alles mitbringen muss. Also Reisepass in die Hand nehmen und Maske auf. Dann Tür aufmachen. Da wird auch schon ein Luftfilter auf mich gerichtet. Den Pass will die Dame nicht anfassen, also zeige ich ihr die Seite, die sie sehen will. Dann war klar, dass ich der richtige bin. Also ein Stuhl holen und draufsetzen. Der Abstrich erfolgte wieder in Nase und Rachen. Dann durfte ich noch meinen Mülleimer am langen Arm zur Tür hinaushalten. Da kamen dann ihre Handschuhe und der Verpackungsmüll vom Probenstäbchen hinein. Während ich zurück ins Zimmer ging, wurde schon eilig der Luftfilter gereinigt und es ging an der Nachbartür weiter.

Aus Mangel an Lust noch etwas Produktives zu tun wurde das treiben auf der Baustelle vor dem Fenster beobachtet und noch ein Film geschaut. Dann war auch in Europa der Tag angebrochen und es gab ein paar Anrufe.
Bevor das Abendbrot kommt, möchte ich euch noch die Frage beantworten, wie das Essen hier ins Zimmer kommt: Vor jedem Quarantänezimmer steht ein Stuhl, welcher komplett in Folie eingewickelt ist. Dort liegt auch ein Schild darauf, dass nur saubere Sachen auf den Stuhl dürfen. Darauf wird das Essen abgestellt und ich nehme es von dort weg. Alle Sachen, die aus meinem Zimmer herauskommen (z.B. Müll im mit Kabelbinder verschlossenen Beutel), muss ich daneben auf dem Fußboden stellen. Das wird dann abgeholt.



Das Abendbrot steht pünktlich um 19 Uhr vor der Tür. Es scheint fast so, als ob die Küche am Wochenende weniger zu tun hat, oder man sich beeilt, um schneller nachhause zu kommen.

Tomate - Feta Sandwich - Echt Lecker

 Zuletzt möchte ich noch etwas zu den Stimmen sagen, die meinen: „14 Tage Quarantäne, sowas würde ich nie mit mir machen lassen…“ Sicherlich ist das keine angenehme Angelegenheit. Aber die Politik fährt hier eine „Zero Covid“ Politik. Und das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Stand heute haben wir in Hongkong eine Inzidenz von 0,2. Und wenn ich in gut 2 Wochen dann Bilder aus der Stadt poste werde viele denken, „das sieht dort alle so normal aus, das will ich auch haben.“ Da sei dann gesagt, wer das eine will, muss das andere auch in Kauf nehmen!
 

Bis morgen
Kai