Donnerstag, 18. November 2021

Quarantäne Tag 7 – ich fülle das Lager auf

Heute gewinnt das Frühstück das Rennen uns Wecken. Aufgestanden wird trotzdem nicht vor 8 Uhr. Gefrühstückt wird gegen 08:30 Uhr.

Pilzomelette, gebackene Bohnen, Hühnchen-Wurst und ein Muffin

Anschließend die störungsfreie Arbeitszeit nutzen. Nebenbei versuche ich beim Zimmerservice anzurufen, denn die „Vorräte“ müssen nachgefüllt werden. Ich versuche es im Laufe des Vormittags 4x anzurufen, allerdings geht keiner ans Telefon. Dafür das die Werbung sagt jeder Zeit erreichbar, ist das keine Glanzleistung. Dann ist auch schon wieder Mittagszeit.

Spagetti Carbonara

Dann zügig weiterarbeiten, denn gleich beginnt der Tag in Europa. Auch heute gewinnt Aline das Rennen um den ersten Anruf des Tages. Da bei mir alles in Ordnung ist, dauert das Gespräch nicht lang. Nicht lang danach folgt ein Telefonat mit einem Kollegen und wir zählen gemeinsam Siemens Bits vorwärts und rückwärts. Den Rest des Tages ist praktisch störungsfreie Arbeitszeit.

Gegen 15:30 Uhr erreiche ich mal jemand beim Zimmerservice und bestelle: 5 Wasserflaschen, je 5x Tee in beiden Sorten sowie 5x Kaffee und 5x Milch. Man verspricht zeitnahe Lieferung. Das finde ich toll. Gegen 16:30 Uhr klingelt es an der Tür. Das ist ja wirklich zeitnah. Nach dem hereinholen der Lieferung erfolgt die Ernüchterung.

Geliefert wurde 15x Kaffee sowie jeweils 14x Tee. Der Rest fehlt. Zu dem Zeitpunkt denke ich noch, dass noch eine Lieferung folgt. Aber ihr merkt schon an der Schreibweise, dass nichts mehr kam. Kurz vor dem Abendbrot ruf Jana an und wir telefonieren heute insgesamt gut 4 Stunden. Das ist mal Rekordverdächtig für uns.

Schinken, Hühnchen, Kartoffel und Süßkartoffel Sandwich

Der Tag endet praktisch am Telefon und bevor ich für heute schließe, möchte ich noch kurz zu den netten Menschen etwas schreiben, die mir immer wieder sagen: „Du sitzt ja praktisch im Knast! Du kannst ja nicht mal vor die Tür gehen.“ Stimmt ich kann nicht einfach so vor die Tür gehen. Und, was ist daran schlimm? Für mich nichts. Denn ich wusste, worauf ich mich einlasse und habe mich auch entsprechend vorbereitet. Und wenn ich hier wirklich einen Lagerkoller bekomme, dann mache ich einen Anruf bei Aline und einen Anruf bei der Gesundheitsbehörde von Hongkong und dann sitze ich um Mitternacht auf dem Flughafen und steige ins nächste Flugzeug Richtung Heimat. Wenn man im Knast ist, hat man diese Chance eher nicht. Des Weiteren bin ich hier mit Smartphones und Laptops ausgestattet und kann sie jederzeit benutzen. Ich habe hier also kein Problem. Wenn ich aber hier herfliege und habe die ganze Zeit im Kopf, dass ich nicht raus darf, dann drehe ich natürlich durch. Das ist dann praktisch mit Ansage. Und nun möchte ich euch bitten diese Art der dummen Kommentare mir gegenüber für euch zu behalten. Ich kann und will es nicht mehr hören!

Bis morgen
Kai