Der Tag beginnt früh. Gegen 01:30 Uhr werde ich wach, da die Klimaanlage wieder einmal einen gefühlten arktischen Schneesturm entfacht. Also aus das Ding. Da ich nicht gleich wieder einschlafen kann, werfe ich einen Blick auf mein Mobiltelefon. Dort sind ein paar wichtige Nachrichten und so antworte ich kurz. Am Ende entwickelt sich daraus ein Telefonat, um ein paar Dinge abzuklären und so ist es nach 2 Uhr als ich mich wieder hinlege. Das Frühstück gibt es 08:15 Uhr. Schon toll, dass es in der Woche später geliefert wird als am Wochenende…
Waffeln, Pancakes mit Ahornsirup, Fruchtkompott und Oatmeal |
Die Pancakes mit Ahornsirup waren lecker. Bei weitem nicht auf
dem Niveau wie in den USA, allerdings erwarte ich das hier auch nicht. Beim
Frühstück sehe ich im Social-Media, dass eine Cathy Pacific Pilotin nach ihrer
Rückkehr aus Frankfurt hier in Hongkong für 21 Tage unter staatliche Quarantäne
gesetzt wird, da sie potenziell bei ihrer Übernachtung mit der Deltavariante
des Coronavirus in Kontakt gekommen sein könnte. Da bin ich aber froh, dass ich
hier im Hotel bin…
Heute ist Montag, also ran an die Arbeit. Es steht konzeptionelle Arbeit an. Unser Programm, das die Anlagen überwacht, soll in Zukunft noch etwas mehr können. Bis ich mir klar bin wie ich die neuen Sachen am besten einbaue ist es auch schon Mittagszeit.
Nudeln mit Hühnchen in Pesto und Pilzcreme Soße |
Ich bin noch nicht ganz mit dem Mittagessen fertig, da klingelt es an der Tür. Soll das schon der heutige PCR-Abstich sein? Gestern am Telefon sagte mir die Dame etwas von 13 Uhr – 16 Uhr. Da keiner durch die schreit, dass ich mit meinem Reisepass an die Tür kommen soll, muss es wohl etwas Anderes sein. Und in der Tat, es steht ein Carepaket vor der Tür.
Ich hatte mir ein paar Snacks für den Nachmittag (gern Landestypisch) gewünscht. Bei dem Inhalt zweifle ich aber stark, dass es hier zum Nachmittag konsumiert wird.
Ein Anruf bei Denny und Bernd klärt die Geschichte auf. Meine
Snacks sind bei den beiden angekommen. Da wir die Sachen nicht tauschen können,
muss ich wohl jetzt zum Nachmittag immer ein Bier trinken ;-).
Jetzt aber erst einmal weiter arbeiten, denn gleich geht in Deutschland die Sonne auf und dann klingelt garantiert das Telefon. Der erste europäische Anruf des Tages ist der von Aline. Sie fragt praktisch täglich nach wie es uns geht und ob alles ok ist. Ich „beschwere“ mich über das Bier und bedanke mich für den Austausch der Personen im Nachbarzimmer (Insider).
Kurze Zeit später steht das Team für den PCR-Abstrich vor
der Tür. Da ich weiß, was ich benötige, habe ich alles schon vorbereitet. Ich
öffne die Tür und reiche den geöffneten Reisepass hinaus. Als man sich sicher
ist, dass ich der richtige bin, sagt man mir, ich solle einen Stuhl holen. Ich
öffne die Tür ganz und setze mich hin, denn der Stuhl steht schon da. Das führt
zu 3 verwunderten Gesichtern. Ich sage ihnen, dass ich mich noch an die Prozedur
von vorgestern erinnern kann und alle müssen lachen und meinen, dass es toll wäre, wenn mehr Leute so gut vorbereitet wären. Nach dem Abstrich habe ich auch den
Mülleimer zur Hand und so dauert das ganze vielleicht eine Minute. Jetzt aber
zurück an die Arbeit. Es gibt ein zwar paar Anrufe, aber ich kann beinahe
ungestört arbeiten.
Nebenbei spiele ich heute noch Waschmaschine. Ich habe zwar genug Sachen dabei, um die Quarantäne ohne Waschen zu überstehen, allerdings müsste ich spätestens
zwei Tage nach Quarantäne Ende waschen. Durch die Runde Handwäsche habe ich noch
ein paar Tage gewonnen. Vor dem Abendbrot kommt noch der tägliche Anruf von
Jana.
gebratenes Hühnchen in Zitronensoße und Reis |
Nach dem Essen folgt die zweite Telefonrunde mit Jana. Während wir telefonieren kommt auf meinem Diensttelefon eine WhatsApp Nachricht:
Schon beim Lesen des Hotelnamens weiß ich, dass es hier um 21 Tage staatliche Quarantäne für mich geht. Denn es handelt sich um das gleiche Hotel, in dem auch die Cathy Pacific Pilotin von heute Morgen übernachtet hat. Da ich per WhatsApp antworten kann, schreibe ich zurück, dass ich noch nie in diesem Hotel war. Lustigerweise habe ich dienstlich schon öfters im Nachbarhotel übernachtet. Das letzte Mal ist aber auch schon mindestens ein halbes Jahr her. Die Antwort des Officer lässt nicht lange auf sich warten. Man bedankt sich für meine Kooperation, teilt mir mit, dass es keine weiteren Maßnahmen gegen mich geben wird und wünscht mir noch einen schönen Tag.
Bernd und Denny wurden übrigens auch kontaktiert. Wahrscheinlich wurden alle
angeschrieben, die in den letzten Wochen aus Frankfurt geflogen kamen. Später
finden wir auch den Presseartikel zum Thema. Zwei Cathy Pacific Piloten wurden nach
ihrer Rückkehr positiv getestet und das führt zu den Maßnahmen. Geschrieben
steht im Artikel, dass über 200 Personen unter Quarantäne gestellt wurden.
Mein Telefonat mit Jana wird heute früher beendet, denn sie hat noch einen
Termin. Und so schaue ich mir vor dem Schlafengehen noch einen Film an.
Bis Morgen
Kai