Dienstag, 30. Juli 2019

Lass uns doch mal wandern gehen (Glacier National Park)


Der Wecker klingelt doch tatsächlich um 5:30 Uhr und alle stehen freiwillig auf. Was ist denn da los? Ganz einfach: gestern im Visitor Center war zu sehen, wann die Parkplätze voll waren und der auf dem wir parken wollen war gestern um 8 Uhr voll. Also heißt es früh aufstehen um noch einen Platz zu ergattern. Und so machen wir uns zügig für einen Wandertag fertig. Die geplante Abfahrt um 6:30 Uhr war leider nicht zu halten und so ging es um 6:45 Uhr los. Da wir gestern keine Lust mehr hatten noch zu tanken, müssen wir das auch noch kurz erledigen und dann kann es aber auf den Logan Pass hinauf gehen. Um kurz nach 7 Uhr wird am Parkeingang auch schon fleißig kontrolliert. Nach dem Parkeingang liegen noch gute 60 Minuten Fahrzeit vor uns. Wir beeilen uns so gut es geht, aber nach und nach bildet sich eine Schlange.
 Die ersten Parkplätze am Wegesrand waren auch schon gut gefüllt. Wir hoffen weiter, denn wir brauchen ja auch nur einen einzigen Parkplatz für uns. Oben auf dem Pass angekommen (08:04 Uhr) sieht es schon recht voll aus. Ich fahre einfach in eine mittlere Reihe, denn da könnte nach meiner Logik am ehesten noch was frei sein, denn die einen wollen nah am Ausgang stehen und die anderen nahe am Visitor Center…
In der Reihe, die ich angesteuert habe, sehe ich am Ende tatsächlich noch 3 freie Plätze. Den ersten nehme ich und ein paar Sekunden später sind die anderen beiden auch voll. Während wir uns für die Wanderung fertig machen, können wir beobachten, wie die anderen die vielleicht 5 Minuten später da waren keinen Parkplatz mehr bekommen. Wir werden auch einige Male gefragt, ob wir gerade wegfahren wollen…
Gegen 8:20 Uhr geht es los. Wir wandern heute den Highline Trail und anschließend den Loop Trail. Es sind beim Start vielleicht 8 °C, es sollen aber noch 22°C werden. Also geht es mit Jacke los, auch deshalb, da es zu Beginn noch schattig ist. Der Trail geht zuerst über eine Wiese und dann immer an der Felswand entlang:


Immer an der Wand entlang...

 Die knapp 12 km sind mehr ein Spaziergang als eine Wanderung, denn es gibt nur 2 kurze Anstiege auf der Strecke, sonst geht es geradeaus. Was das Ganze besonders macht, ist der recht schmale Weg und vor allem die Aussicht. Diese bekommt ihr jetzt hier:



In dem Bild erkennt man ganz links den Startpunkt und rechts sieht man die Hütte als Endpunkt.



Unterwegs war auch ein Schneefeld zu überwinden.

Es blüht überall.



Unterwegs begegneten uns auch ein paar Tiere (die ersten Muffel als wir mit dem Auto auf dem Pass ankamen, aber davon gibt es kein Bild, da es volles Gegenlicht war). Zuerst erkennen wir in der Felswand über uns eine Schneeziege. Sie kommt langsam den Hang herunter dadurch haben wir genug Zeit für ein paar gute Fotos:


Kurz drauf begegnet uns noch eine Zweite. Diese kommt uns auf dem schmalen Weg entgegen, so dass wir sehen müssen wohin wir ausweichen. Deshalb gibt es leider kein Bild. Außerdem sehen wir noch einige Murmeltiere, die recht zutraulich sind. Eine Auswahl gibt es natürlich für euch:





 Hörnchen (besser Ziesel) haben wir natürlich auch zur Genüge gesehen. Eins hätte auch gern was von unserem Mittag abbekommen, aber da sind wir nicht zu erweichen. Wilde Tiere sollen wild bleiben! Und hier steht übrigens schon ein unbewachter Rucksack oder unbeaufsichtigte Lebensmittel unter Strafe.

Gegen 13:30 Uhr kommen wir an der Hütte am Ende des Highline Trails an.

Hier gibt es eine kurze Pause und wir schauen uns natürlich das Haus ein wenig genauer an. Gegen 14:30 Uhr machen wir uns an den Abstieg über den Loop Trail. Hier geht es 6,6 km den Berg hinunter. Anfangs noch durch den Wald, später über eine Fläche, wo es vor längerer Zeit einen Waldbrand gab, so dass dort kein Schatten mehr ist.
Und es ist echt heiß geworden. Wir verbrauchen mehr Wasser auf dem Weg nach unten als am Vormittag. Als wir unten am Parkplatz ankommen, steht gerade ein Shuttlebus an der Haltestelle, der auch noch in unsere Richtung fährt. Die Fahrerin erkennt mein Zeichen und so wartet sie noch auf uns. Wir können also gleich mit auf den Pass hinauffahren. Nach gut 20 Minuten sind wir wieder oben angekommen und schauen noch in das Visitor Center, bevor es wieder mit dem Auto Richtung Hotel geht. Auf dem Rückweg halten wir noch hier und da an und schauen ein wenig, denn mittlerweile ist es so spät, dass es praktisch überall Parkplätze gibt. Am Lake McDonald erschrecken wir noch ein Mule Deer. Nachdem wir uns geeinigt hatten, wer wo lang geht, konnten wir noch ein paar Bilder machen.
Kurz vor dem Hotel steht auch noch dieser Herr am Straßengraben:

Gegen 21 Uhr geht es noch schnell zum Essen ins Hotelrestaurant. Dann steht nur noch das Bilder sichten auf dem Programm, da hier der Internetzugang so langsam ist, dass ihr auf diesen Beitrag noch warten müsst.

Die Statistik: Gefahren sind wir rund 160 km (3,5 Stunden), gelaufen ca. 19 km, Bilder gab es fast 700 und das Wetter war mit bis zu 24 °C und fast den ganzen Tag Sonne ganz schön heiß.

Bis morgen,
Jana & Kai

Montag, 29. Juli 2019

Goodbye Kanada


Der Tag beginnt um 7:15 Uhr und 7:30 Uhr. Heute ist mal wieder Packen angesagt, aber keiner hat so richtig Lust. Woran das liegt? Wer die Überschrift gelesen hat, ahnt es schon. Heute verlassen wir Kanada wieder in Richtung USA. Kurz vor 9:30 Uhr sind wir abfahrbereit. Weit geht es zunächst nicht, denn wir schauen uns die Cameron Falls an. Weiter geht es einmal quer durch den Ort. Unterwegs begegnet uns dieser hier:
Wir kommen zum Prince of Wales Hotel. Das steht auf einem Hügel vor der Stadt und sieht toll aus.
Und wenn man nicht auf das Hotel, sondern in die andere Richtung schaut, sieht es nicht minder schön aus.
Da die anderen Highlights des Parks leider immer noch gesperrt sind bzw. für uns nicht genug Zeit ist hinzulaufen, entscheiden wir uns für das Weiterfahren. Denn heute haben wir noch ein paar Kilometer vor uns. So geht es den Highway 6 hinunter immer Richtung Grenze. Kurz vor der Grenze werden noch die letzten Äpfel und Joghurts gegessen, denn die dürfen nicht mit über die Grenze. Da wir hier an einem sehr kleinen Grenzüberganz sind, müssen wir auch nicht warten und finden uns sofort einem düster dreinschauenden Beamten gegenüber. Er lässt uns auch spüren, dass wir hier die Bittsteller sind, aber wir sind ja nett und dürfen passieren. Nun sind wir also zurück in den USA. Für uns geht es nun noch ein paar Meilen weiter bis zum Glacier National Park. Glacier National Park? Ja, ihr habt richtig gelesen und nein, wir fahren nicht im Kreis. Auch die USA haben einen Glacier National Park. Zuerst steuern wir das Visitor Center an. Hier kaufen wir uns wieder einmal einen Jahrespass, denn das kommt uns bedeutend günstiger als wenn wir für jeden Park einzeln zahlen. Die Tipps im Visitor Center finden wir heute nicht so toll.
Anschließend suchen wir uns was zum Mittag und zum Einkaufen, denn die Vorräte wollen aufgefüllt werden. Dann fahren wir in die Many Glacier Sektion des Parks und schauen uns dort um. Was uns gleich auffällt ist, dass wir praktisch nirgends einen Parkplatz bekommen, denn egal wo wir hin kommen es ist immer übervoll. So bleibe ich meist im Auto und drehe runden, während Jana kurz ein Foto machen geht. Nach der Many Glacier Sektion geht es über die Going-to-the-Sun Road. Hier sind Nerven gefragt, denn die Straße ist eng und die Parkplätze sind übervoll. Gegen den späten Nachmittag wird es dann langsam leerer und man bekommt einen Parkplatz.









Nebenbei begegnen uns auf der Straße zwei Bighorn Sheeps, die für Chaos sorgen. Sie laufen auf der Straße und scheinen sich einen Spaß daraus zu machen die Autos anzuhalten.



Irgendwann haben sie scheinbar genug und verschwinden im Unterholz.
Später entdeckt Jana neben der Straße auch noch Mountain Goats.
Nach einigen Bildern geht es für uns weiter, denn diese Straße zu fahren dauert. Wir kommen gegen 20 Uhr im Hotel nur 7 Meilen westlich vom Park an. Hier geht es noch einmal einkaufen und siehe da, hier finden wir auch auf Anhieb einen ordentlichen Laden, der auch ein gewisses Grundangebot hat.
Nun aber schnell zurück, denn im Hotel gibt es heute bis 21 Uhr einen BBQ-Abend. Wir können dem Koch beim Zubereiten zuschauen und es schmeckt sehr gut.

 Nun geht es schnell Richtung Bett, denn morgen wird wieder ein langer Tag.

Die Statistik: Gefahren sind wir rund 300 km (4,5 Stunden), gelaufen ca. 1,5 km, Bilder gab es gut 500 und das Wetter war mit ca. 26 °C und fast den ganzen Tag Sonne ganz schön heiß.
Wir träumen jetzt von wilden Tieren,
Jana & Kai